Sommerschule im Sudan zur Stärkung der Forschung über eine vernachlässigte Krankheit in Afrika südlich der Sahara

Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis (MAP) verursacht eine chronische, progressive und immer tödlich endende Enteritis, die überwiegend bei Wiederkäuern auftritt und zu gravierenden wirtschaftlichen Verlusten in der Landwirtschaft führt.

Das zoonotische Potenzial von MAP ist weitgehend unklar, die Krankheit wird jedoch häufig im Zusammenhang mit Morbus Crohn beim Menschen diskutiert. Diese Vermutung konnte bislang allerdings nicht bestätigt werden. Trotz des bestätigten Vorkommens von MAP und der bekannten Auswirkungen auf Haus- und Wildtiere wird die Paratuberkulose in vielen Ländern Afrikas häufig unterschätzt.

Mit Unterstützung der VolkswagenStiftung organisierte die Abteilung Mikrobiologie und Tierhygiene der Universität Göttingen und die Universität von Khartum, Sudan, eine Sommerschule, um das Interesse an der MAP-Forschung in Subsahara-Afrika zu etablieren. 27 Doktorandinen und Doktoranden aus Äthiopien, Uganda, Malawi, Kenia, Senegal, Nigeria und dem Sudan besuchten die Sommerschule vom 11. bis 21. Februar 2017 im Coral Khartoum Hotel, Sudan.

Neben interaktiven Sitzungen der Studierenden zur Diskussion ihrer MAP-Forschungsprojekte präsentierten Wissenschaftler aus den USA, Deutschland, Dänemark, Frankreich, Bahrain, Sudan, Ägypten, Kenia und Uganda ihre Forschungsergebnisse. Bei der Abschlusszeremonie wurde die Afrika-Gesellschaft für Paratuberkulose gegründet. Bisher sind mehr als 2.600 Studenten und Wissenschaftler auf der Facebook-Seite der Gesellschaft registriert.

 

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Kontakt:

Prof. Dr. Dr. Claus-Peter Czerny (cczerny@gwdg.de)

Dr. Ahmed Abd El Wahed (abdelwahed@gwdg.de)