Engere Kooperation der Universität Göttingen mit Georgien angestrebt
Die VolkswagenStiftung fördert zukünftig zwei Kooperationsprojekte der Universität Göttingen mit georgischen Hochschulen mit 1,8 Mio. Euro. Die Projekte werden im Rahmen der thematischen Ausschreibung „Zwischen Europa und Orient – Mittelasien/Kaukasus im Fokus der Wissenschaft“ finanziert. Das Ziel der Ausschreibung der VolkswagenStiftung besteht darin, mit den zum Ende der Sowjetunion unabhängig gewordenen Staaten Mittelasiens sowie Kaukasiens zu kooperieren und gemeinsam mit den dort ansässigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern relevante Forschungsthemen zu bearbeiten sowie die integrale Zusammenarbeit zu stärken. Beide Projekte erhalten zusätzliche Fördermittel von der georgischen Shota Rustaveli National Science Foundation.
Zum einen werden von der VolkswagenStiftung 786.000 Euro und von der Rustaveli Foundation 292.500 Euro für ein Projekt mit der Ilia State University Tbilisi (ISU) zur Verfügung gestellt. Hierbei handelt es sich um ein multidisziplinäres, strukturiertes Doktorandenprogramm, das Lehmann-Haupt International Doctoral Program. Hier werden zwölf Doktoranden aus Georgien und der Kaukasus-Region gefördert, die gemeinsam von Hochschullehrern an beiden Universitäten betreut werden. Auf Grundlage dieser Zusammenarbeit soll in einem zweiten Schritt in Georgien die ISU International Doctoral School aufgebaut werden, um langfristig eine strukturierte, an internationalen Standards orientierte Ausbildung für georgische Doktoranden zu ermöglichen. Beteiligt sind in Göttingen insgesamt neun Disziplinen (Physik, Linguistik, Forstwissenschaften, Religionswissenschaften, Sozial- und Rechtswissenschaften, Entwicklungsökonomie, Geschichtswissenschaften und Medizin) und 13 Professoren.
Außerdem wird ein internationales Promotionsprogramm in der Mathematik an der Iv. Javakhishvili Tbilisi State University (TSU) gefördert, das auf deutscher Seite von Prof. Dr. Ralf Meyer von der Universität Göttingen geleitet wird. Die Volkswagenstiftung und die georgische Shota Rustaveli National Science Foundation stellen hierfür insgesamt über 767.200 Euro zur Verfügung. Gute Kontakte zwischen Mathematikern in Göttingen und an der TSU bestehen schon seit etwa zehn Jahren. Ein neu eingerichteter internationaler Promotionsstudiengang in Mathematik an der TSU schafft eine hervorragende Grundlage für eine gemeinsame Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden. Ein ausländischer Co-Betreuer ist für die Promovenden in diesem Programm vorgeschrieben. Zehn hervorragende Doktorandinnen und Doktoranden erhalten durch die Förderung der VolkswagenStiftung und der Shota Rustaveli National Science Foundation ein Stipendium und eine Finanzierung für einen insgesamt 6- bis 12-monatigen Forschungsaufenthalt in Göttingen oder gegebenenfalls an einer anderen deutschen Hochschule.
Erste vertragliche Vereinbarungen zwischen der Universität Göttingen und der TSU in Georgien reichen bis in das Jahr 1997 zurück. Mit der ISU besteht eine intensive Zusammenarbeit seit 2010. Gute wissenschaftliche Kontakte führten in den vergangenen Jahren bereits zu erfolgreichen gemeinsamen Drittmittelprojekten, wie beispielsweise dem EU-TEMPUS CIBELIS-Projekt, den Erasmus Mundus Action 2 ALARKIS I und II-Projekten und dem durch Erasmus+ geförderten Austausch von Lehrenden und Studierenden. In den vergangenen fünf Jahren fanden zwischen der Universität Göttingen und Partnern in Georgien im Rahmen derartiger Projekte über 20 wissenschaftliche und studentische Austausche statt.
Kontakt:
Aleksandra Bovt
Koordinatorin des Projektes
Göttingen International/The International Office